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Stellungswechsel - Der Film

Stellungswechsel – Der Film

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In dem Film „Stellungswechsel“ bestätigt sich, was viele ahnen: Je mehr Zeit man hat, desto skurriler werden die Ideen. München. 5 Männer, die keinen Job oder zu wenig Geld haben, stoßen durch Zufall auf eine Geschäftsidee, die mit einem Schlag all ihre Probleme lösen soll. Die Idee entsteht auf skurrile Art und Weise: auf dem Arbeitsamt bekommt der arbeitslose Philologe Frank von einer Frau ein eindeutiges Angebot. Was liegt da näher als es auszuschlagen und es in eine Geschäftsidee zu verwandeln. Die fünf Männer gründen – ganz und gar unerfahren in der Liebe und als Unternehmer – eine Firma, in der sie Frauen, sich und ihre Dienste anbieten. Und die Ziele sind hochgesetzt: sie liefern sich selbst inklusive Orgasmusgarantie. Besonders Muttersöhnchen Lasse hat sich da viel vorgenommen, denn er ist selbst noch Jungfrau.

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Das Motto im Untertitel verrät viel über die Motivation der Männer: Besser Sex für Geld als kein Sex und kein Geld. Man könnte auch sagen: sie alle haben nichts zu verlieren. Der Titel Stellungswechsel ist gewollt zweideutig: es erweitern sich sowohl die beruflichen Perspektiven der Charaktere, als auch ihre Kenntnisse in Sachen Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Man vermutet beim Lesen des Titels entweder eine frivole Teenagergeschichte über die Anfänge der Liebe oder eine Aufklärungsstory über die Beziehungen zwischen Mann und Frau. Und wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Männer müssen in diesem Film ihre gut behütete Geschlechterrolle verlassen und sich aus ihrer Höhle wagen. Denn in Sachen Sexualität übernehmen in dem Film „Stellungswechsel“ Frauen das Ruder. Bei „Stellungswechsel“ handelt sich nicht – wie der Titel zunächst vermuten lässt – um einen jugendfreien Soft-Porno. Vielmehr ist es eine amüsante Komödie, die die Verflechtungen zwischen Mann und Frau neu greift. Alte Klischees werden natürlich bedient, aber durch viel Witz und Situationskomik blühen sie neu auf.
Der Film spricht nicht nur Frauen an, sondern auch Männer, die ihre genetisch angelegten Komplexe und Neurosen irgendwie auch komisch finden. Männer wie Frauen erleben amüsante Höhepunkte. Dabei nimmt sich das Thema Sexualität und Partnerschaft im Film nicht ernster als es in Wirklichkeit ist. Auf witzige Weise wird mit traditionellen Rollenklischees gebrochen und am Ende öffnen sich neue Wege des Zusammenlebens.
Die Besetzung des Films mit Charakteren und deren Darstellern ist gut gewählt und bietet viel Potenzial für komische Konflikte und skurrile Situationen. Besonders die bekannten Schauspieler, unter ihnen Florian Lukas und Herbert Knaup, werten den Film und seine Story auf.

Am Ende erfahren die Zuschauer viel über menschliche Beziehungen, über die Eigenarten der Liebe, über den Mut seine Träume zu verwirklichen und natürlich auch über die schönsten Liebes-Stellungen.

Inhalt und Story des Films

Fünf Männer aus München bilden ein skurriles Ensemble, das alle Klischees bedient, die es je über Männer gegeben hat. Alle Charaktere haben eines gemeinsam: sie sind sympathisch. Sie sind so sympathisch, das man ihnen als Zuschauer nichts anderes wünscht, als dass die Idee – so fremd sie auch ist – irgendwie funktioniert. Die Darsteller sind in ihrer Hilflosigkeit und in ihrer Perspektivlosigkeit so überzeugend, dass man als Zuschauer sogar geneigt ist, an die Geschäftsidee zu glauben.

Frank, Gy, Olli, Lasse und Giselherr überzeugen, weil sie authentisch sind; ganz normale Männer mit ganz normalen, alltäglichen Problemen. Sie sehnen sich nach Geld, Arbeit und einem spannenden Liebesleben.
Dabei haben alle Fünf bisher ganz unterschiedliche Erfahrungen mit Frauen gesammelt. Frank, promovierter Germanist, bedient das Klischee des arbeitslosen Geisteswissenschaftlers. Er war mal Zeitschriftenredakteur, bis seine Stelle wegrationalisiert und er ausgerechnet von einer Frau gekündigt worden ist. Gy ist als Polizist der einzige in der Bande mit einer festen Anstellung und geregeltem Einkommen. Er steckt in einem niemals endenden Kampf mit seiner zahlungsunwilligen Krankenkasse. Es gibt nur eines, von dem er felsenfest überzeugt ist: seinen Qualitäten als Liebhaber. Olli, stolzer Besitzer eines Ladens, den er etwas übertrieben als „Feinkostladen“ bezeichnet, ist mit seiner Körperfülle sein bestes Werbeinstrument. Der Laden liegt abgelegen und zieht kaum Kundschaft an, so dass er selbst sein bester Kunde bleibt. In das Ensemble fügt sich Lasse als der jüngste und unerfahrenste ein. Er lässt sich noch immer von seiner Mutter umsorgen und hat in Sachen Liebe noch nicht den ersten Schritt gewagt. Er ist die männliche Jungfrau des Quintetts, was ihn jedoch nicht davor zurückschrecken lässt, seine Liebesdienste, von denen er selbst noch nicht den Hauch einer Ahnung hat, an die Frau bringen zu wollen. Giselherr dagegen, fast 50 Jahre alt, arbeits- und perspektivlos, möchte Frauen lediglich bis in die Oper begleiten. In seinen Glanzzeiten hat er als Manager gutes Geld verdient.

Der Tag, an dem Frank auf dem Arbeitsamt von einer Frau per Zettelchen ein unmoralisches Angebot bekommt, ist die Geburtsstunde der Geschäftsidee. Warum sollte man sich seine Qualitäten als Mann nicht einfach bezahlen lassen. Die Begeisterung der Freunde ist schnell gewonnen und der Unternehmenssitz noch schneller gefunden: Ollis verwaister Feinkostladen. Dort geht auch die Gründerminute der Firma „Deutsche Feinkost zum Anfassen“ in die Geschichte ein. Ein Escort-Service für Frauen.

Das Marketing für die Idee beschränkt sich klassisch auf eine Internetpräsenz und ein paar Flyer. Das Konzept: Ein paar Sekunden Glück für Frauen, sollen den Männern aus ihren finanziellen und persönlichen Schwierigkeiten helfen.

Die Schulungen für ihre neue Firma nehmen sie selbst in die Hand: ein wenig Fitness und statt Businessplänen und Finanzierungsmodellen lesen sie das Kamasutra. Dabei kommt es zu vielen amüsanten Übungen, wie beispielsweise das korrekte Öffnen eines BHs oder die Erlangung grundlegender Fertigkeiten beim Überziehen von Kondomen. Natürlich kommt es am Ende ein bisschen anders als geplant, aber die Jungs und ihre Dienste werden von der Damenwelt tatsächlich in Anspruch genommen.

Die Schauspieler

Die Schauspieler sind für eine Komödie dieser Größenordnung hochkarätig.
Zeitschriftenredakteur Frank wird gespielt von Florian Lukas, einem jungen Schauspieler der 1973ger Generation aus Ost-Berlin, wo er noch heute lebt und als Schauspieler und Theaterdarsteller sein Geld verdient. Im Berliner Ensemble und im Deutschen Theater lernte er schon mit 17 Jahren den Geruch von Bühnenluft kennen und lieben. Mittlerweile stehen über 60 Film- und Fernsehproduktionen in seiner Vita. Im Film „Stellungswechsel“ wie auch im richtigen Leben präsentiert er sich sympathisch mit einem verschmitzten Lächeln. Bekannt geworden ist er durch die Filme „Good By Lenin“, „Der Eisbär“ und „Absolute Giganten“.

Polizist Gy wird gespielt von Sebastian Bezzel. 1971 in Garmisch-Patenkirchen geboren, hat er eine fundierte Schauspielausbildung genossen. Bevor er in „Stellungswechsel“ mitspielte, konnte Sebastian Bezzel schon einige Filmerfahrung vorweisen. Er spielte in der RTL-Krimiserie „Abschnitt 40“ sowie im Film „Schwere Jungs“ mit und bekam kleine Nebenrollen in bekannten Fernsehserien.

Der untersetzte Feinkostladenbesitzer Olli wird von Gustav Peter Wöhler dargestellt. Im Film wie auch im wahren Leben trägt er seinen Körper mit Stolz durch die Film- und Fernsehwelt spazieren. Die Liste bekannter Filme, in denen er Rollen spielte, ist lang. Zu Beginn seiner schauspielerischen Laufbahn spielte er viel Humoristisches; später kamen auch ernsthaftere Rollen dazu, wie beispielsweise der Dr. Schleiß in „Das Wunder von Lengede“. Neben seinen zahlreichen Filmengagements pflegt Gustav Peter Wöhler auch noch eine zweite Leidenschaft: die Musik. Er hat eine Band gegründet und seine vierte CD herausgebracht.

In der Rolle des Lasse ist im Film „Stellungswechsel“ Kostja Ullmann zu sehen. Sein etwas ungewöhnlicher Name lässt auf seine Herkunft vermuten. Als Sohn einer halbindischen Mutter hat er von ihr das etwas verwegene, interessante Aussehen geerbt. Man kann ihn sich auch im richtigen Leben als Schwarm der Frauen vorstellen. 1984 geboren ist er das jüngste Mitglied des neu gegründeten Unternehmens im Film. Die Auswahl weiterer Filme, in denen er neben kleineren Rollen auch Hauptrollen übernehmen dufte, liest sich wie eine Bestsellerliste. Neben „Stellungswechsel“ spielte er zum Beispiel in den Filmen „Game Over“ und „Sommersturm“ sowie in bekannten Fernsehserien wie „Tatort“, „Soko Köln“ oder „Wolffs Revier“ mit. Kostja Ullmann hat mittlerweile vier Awards zu Hause in seiner Glasvitrine stehen: den New Faces Award, den GQ Award und die begehrte Goldene Feder.

Herbert Knaup alias Giselherr ist ein Gesicht, das man aus der deutschen Fernsehlandschaft kennt. 15 Jahre lang stand er auf der Bühne, bevor er zum Film kam. Seine erste Fernsehrolle spielte der 1956 geborene Bayer im „Tatort“. Er war bereits in imposanten Rollen als Kommissar, Bänker oder Unternehmer zu sehen; beispielsweise in den Filmen „Jerry Cotton“, „In Darkness“ oder „247 Tage“.

Exkurs: Die schönsten Liebes-Stellungen

Wer wie die fünf Männer im Film „Stellungswechsel“ einen Escort-Service eröffnen will, für den gehören die verschiedenen Stellungen in der Liebe zum unbedingten Repertoire. Aber auch wer die schönste Nebensache der Welt nicht zu seinem Beruf machen will, sollte sich dem Partner zuliebe um Abwechslung im Schlafzimmer bemühen.

Nesthäkchen und Liebesneuling Lasse wäre am besten mit der klassischsten aller Stellungen: der Missionarstellung bedient. Viele Paare wählen diese für ihr erstes Mal, weil sie besonders zärtlich ist und beide Partner sich dabei in die Augen sehen können. In der Reiterstellung übernimmt die Frau den domianten Part. Sie sitzt auf dem Partner, bestimmt das Tempo und der Mann kann sich dem Liebesakt entspannt hingeben. Diese Stellung kann außerdem verschieden variiert werden. Eine Stellung, die sich für ein ausgedehntes, langes Liebesspiel eignet, ist die Löffelchenstellung. Hier liegen beide Partner hintereinander. Eher Fortgeschrittene finden oft in der Hündchenstellung oder auch doggy style zusammen. Oft beenden Paare ihr Liebesspiel in dieser Stellung, da sie für beide Partner sehr intensiv ist. Von dieser Stellung sollte Lasse aus dem Film „Stellungswechsel“ lieber Abstand nehmen, da sie doch einiger Übung bedarf. Wer sich wie Polizist Gy dagegen für einen unwiderstehlichen Liebhaber hält, kann sich an „die Kerze“ wagen; eine Stellung, die man vielleicht sogar als Übung aus dem Turnunterricht kennt. Der Mann befindet sich auf Knien vor der Frau, die ihre Beine auf den Schultern des Mannes ablegt. Diese Stellung erfordert Ausdauer und kann gut als Abwechslung in den Liebesakt eingebaut werden. Paare, die die Abwechslung lieben, können auch gut in der Küche oder im Badezimmer zusammen finden. Während die Frau auf dem Herd oder der Waschmaschine sitzt, steht der Mann vor ihr. Achtung: während eine angestellte Waschmaschine die Lust erhöht, sollte der Herd lieber ausgeschaltet bleiben.

Ein umfangreiches Werk, das auch im Film „Stellungswechsel“ als Lehrbuch für die Jung-Callboys dient, ist das Kamasutra. Man sollte das Buch als Paar jedoch nicht mit einem Lehrbuch für Gymnastik verwechseln. Viele der im Kamasutra abgebildeten Liebesstellungen erfordern sportliche Höchstleistungen von den Akteuren. Als die wohl schwerste Stellung des Kamasutra gilt „Die klammernde Reiterin“. Hier stehen sich beide Partner gegenüber und die Frau klammert sich an das Becken des Partners, der darum bemüht ist, dabei beweglich zu bleiben.

Das Kamasutra beschreibt Sex als Kunst. Wer dabei nicht den Spaß verlieren will, sollte einfach nach Gefühl lieben und keine akrobatischen Übungen nachturnen.

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